HETTENHAUSEN
Die Leistungsspange – sie ist die höchste Auszeichnung, die ein Mitglied in der Jugendfeuerwehr erreichen kann. Insgesamt 22 Jugendfeuerwehrgruppen stellten sich am Samstag, 25. September 2021, in Gersfeld (Rhön) – Hettenhausen der Prüfung, um diese hohe Ehrung verliehen zu bekommen. Die Zuschauer und Gäste würdigten die Leistungen der Jugendlichen und lobten die Organisation der Veranstaltung.
Die Veranstaltung wurde unter den Auflagen der „Corona-Pandemie“ und mit Zeiteinteilungsblöcken durchgeführt. Die Mannschaft von neun beziehungsweise sechs Gruppenmitgliedern musste eine fünffache Leistung im Team erfolgreich absolvieren. Hierzu zählten sowohl feuerwehrtechnische als auch sportliche Disziplinen, die von den Wertungsrichtern der „Kreisjugendfeuerwehr Fulda“ nach den Vorgaben bewertet wurden. Alle Übungsteile mussten in einem vorgegebenen Zeitrahmen und möglichst korrekt vorgeführt werden. Die Aufsicht über den gesamten Wertungsablauf hatten die Abnahmeberechtigten der „Deutschen Jugendfeuerwehr“ Werner Pilger aus Waldeck-Sachsenhausen und Volker Schulz aus Langenselbold. Zu den Disziplinen zählten das Vorführen einer Löschangriffsübung nach Feuerwehrdienstvorschrift 3 (FwDV 3) mit der Wasserentnahme aus einem offenen Gewässer, wie beispielsweise einem Fluss oder Teich. Dies wird wegen der möglichen Unfallgefahren nur angedeutet. Weiterhin sind von den jungen Brandschützern drei C-Strahlrohre vorzunehmen. Jeder Handgriff ist den einzelnen Trupps genau zugeordnet und musste genau stimmen.
Bei der sogenannten Schnelligkeitsübung, bei der acht Schläuche in mindestens 75 beziehungsweise 65 Sekunden zu einer langen Leitung aneinander gekuppelt werden müssen, geht es um die Schnelligkeit. Der Einheitsführer hat die Aufgabe, darauf zu achten, dass keine Umdrehung in den Schläuchen ist. Wer diese Aufgabe in einer schnelleren Zeit hinbekommt, kann viele Zusatzpunkte ernten. In einer theoretischen Fragenbeantwortung wurden die Kenntnisse in den Bereichen Feuerwehrorganisation, Fahrzeug- und Gerätekunde, Löschmittel und Löschverfahren, Unfallverhütung sowie der Gesellschafts- und Jugendpolitik abgefragt. Zum Sportteil gehörte das Stoßen einer drei Kilogramm Kugel für die weiblichen und einer vier Kilogramm Kugel für die männlichen Bewerber der Spange. Hierbei mussten mit allen Mannschaftsmitgliedern eine Entfernung von mindestens 55 beziehungsweise 37 Metern gestoßen werden. Beim Staffellauf mussten alle Jugendlichen eine Gesamtstrecke von 1.500 beziehungsweise 1.000 Metern durchlaufen. Die Streckenabschnitte, wie viel jeder läuft, konnte selbst eingeteilt werden. Die Zeit von vier Minuten und zehn Sekunden mit einer Gruppe von neun Mitgliedern oder zwei Minuten 45 Sekunden mit einer Staffel von sechs Angehörigen durfte jedoch nicht überschritten werden. Weiterhin bekamen die Mädchen und Jungen eine Bewertung auf ihr Verhalten und die Disziplin als Eindruck bewertet. Zur Voraussetzung zählte auch, dass man zwischen 15 und 18 Jahren alt sein musste und mindestens ein Jahr einer Jugendfeuerwehr angehört. Die Bewertung und die hierzu geltenden Leistungen sind sehr streng bemessen, sodass drei Mannschaften das angestrebte Ziel leider nicht erreichten. Diese haben jedoch die Möglichkeit bei einem Nachtermin, Ende Oktober im Vogelsbergkreis, ihre Übungen erneut vorzuweisen und so, doch noch das angestrebte Abzeichen zu erreichen.
Nach jedem abgeschlossenen Zeitblock konnten Kreisjugendfeuerwehrwart Steffen Hohmann und die Abnahmeberechtigten Werner Pilger und Volker Schulz im Rahmen einer feierlichen Übergabe die höchste Auszeichnung der Jugendfeuerwehr an die 88 männlichen und 26 weibliche Jugendliche überreichen. Auch Kreisbrandinspektor Adrian Vogler überzeugte sich von den Leistungen der Jugendfeuerwehrmitglieder und freute sich über das gute Engagement. Weitere Gäste, wie Bundestagsabgeordneter Michael Brand und Bürgermeister der Stadt Gersfeld (Rhön) Dr. Steffen Korell waren beeindruckt, über die erste Veranstaltung nach den Lockdowns wieder in strahlende Gesichter der Nachwuchsbrandschützer schauen zu können. Nach dem Erwerb der Leistungsspange der „Deutschen Jugendfeuerwehr“ haben die Mitglieder der Jugendfeuerwehr ab dem 16. Lebensjahr die Möglichkeit mit der Feuerwehrgrundausbildung für die Einsatzabteilung zu beginnen. Die Feuerwehr Gersfeld (Rhön) – Hettenhausen ermöglichte für diese Veranstaltung der „Kreisjugendfeuerwehr Fulda“ gute Vorrausetzungen und waren über den guten Tagesablauf sehr zufrieden.
(Osthessen-Zeitung: https://www.osthessen-zeitung.de)